Cacti produce fleshy fruits with seeds surrounded by a funicular pulp that are dispersed by animals that use this pulp as a food source. The aim of the present study was to investigate whether Brazilian cacti form seed banks in the soil and whether the permanence of funicular pulp and the place where seeds are deposited by dispersers affect seed longevity of eight species of two subfamilies of Cactaceae. We buried seeds with and without funicular pulp in open sites and under the canopy of the perennial tree Sarcomphalus joazeiro (Rhamnaceae) in the Caatinga, a Seasonally Dry Tropical Forest. We calculated germinative parameters at 0, 6, 12 and 24 months. We found three different responses regarding seed longevity. Species of the Cactoideae subfamily showed a significant reduction in seed germination over time and in open sites and the funicular pulp had no influence, except in Pilosocereus and Xiquexique species. We also found a significant reduction in the germinability of species from these two genera over time in open sites and germination was further reduced when we buried the seeds with funicular pulp. However, for Tacinga species, germination was not influenced by the funicular pulp and increased over time, mainly in open sites. We conclude that cacti can form soil seed banks in the Caatinga, and the presence of dispersers is essential, as the longevity of the seeds of some Cactaceae species is impaired by the presence of funicular pulp on the seeds.
Kakteen produzieren fleischige Früchte mit Samen, die von einem durch die Samenstränge (Funiculi) gebildeten Fruchtfleisch (Pulpa) umgeben sind. Sie werden von Tieren verbreitet, die diese Pulpa als Nahrungsquelle nutzen. Ziel der vorliegenden Studie war es, zu untersuchen, ob brasilianische Kakteen Samenbanken im Boden bilden und ob die Beständigkeit der Pulpa und der Ort, an dem die Samen von samenverbreitenden Tieren abgelegt werden, die Langlebigkeit der Samen von acht Arten aus zwei Kakteenunterfamilien beeinflussen. Wir vergruben Samen mit und ohne funikuläre Pulpa an offenen Stellen und unter dem Blätterdach des mehrjährigen Baumes Sarcomphalus joazeiro (Rhamnaceae) in der Caatinga, einem saisonal trockenen Tropenwald. Wir berechneten die Keimungsparameter nach 0, 6, 12 und 24 Monaten. Wir fanden drei unterschiedliche Reaktionen hinsichtlich der Langlebigkeit der Samen. Bei den Arten der Unterfamilie Cactoideae zeigte sich eine signifikante Abnahme der Samenkeimung im Laufe der Zeit und an offenen Standorten; die funikuläre Pulpa hatte darauf keinen Einfluss, außer bei den Arten von Pilosocereus und Xiquexique. Auch wurde bei den Arten dieser beiden Gattungen eine signifikante Verringerung der Keimfähigkeit im Laufe der Zeit an offenen Standorten festgestellt; die Keimung wurde noch weiter reduziert, wenn wir die Samen mit der funikulären Pulpa vergruben. Bei den Tacinga-Arten hingegen wurde die Keimung durch die Pulpa nicht beeinflusst und stieg mit der Zeit an, vor allem an offenen Standorten. Wir schließen daraus, dass Kakteen in der Caatinga Samenbanken im Boden bilden können und dass die Präsenz von als Ausbreitungsvektoren fungierenden Tieren von wesentlicher Bedeutung ist, da die Langlebigkeit der Samen einiger Kakteenarten durch das Vorhandensein der funikulären Pulpa an den Samen beeinträchtigt wird.